Die gemauerten Giebel aus Vulkangestein und raue Betonflächen prägen das Gesicht des neuen Kulturzentrums von Ribeira Grande auf der mitten im Atlantik gelegenen Azoreninsel São Miguel. Auf dem Gelände einer ehemaligen Tabak- und Alkoholfabrik entstand ein Campus, der neben Neubauten auch die Bestandsgebäude aus dem späten 19. Jahrhundert vollständig inte­griert.

Initiiert hat das Projekt das regionale Kulturministerium mit dem Ziel, zeitgenös­sische Kunst und Architektur zu fördern und ihr einen neuen Raum auf der lediglich 700 Quadratkilometer großen Insel zu geben. Neben ­Ausstellungen, unter anderem mit einer eigenen Sammlung moderner Kunst, finden hier Workshops, Konferenzen, Konzerte und zahlreiche Sonderveranstaltungen statt. Das neue Arquipélago Contemporary Arts Centre ist eine Stadt in der Stadt, die in sich eigene Wegeverbindungen, Plätze und Zugänge hat und auch den 3000 qm großen Außenraum für Kunstpräsentation nutzt.

Die ehemaligen Produktionsstätten wurden entkernt, umfangreich saniert und bieten einen großzügigen Rahmen für die Ausstellungen. Die Neubauten nehmen Räume mit höheren technischen Anforderungen auf, wie die Veranstaltungshalle, Werkstätten und Ateliers.