Saint-Jacques-de-la-Lande im Südwesten von Rennes ist ein Beispiel für nachgeholte Urbanisierung: ­Auf dem Gemeinde­gebiet gab es lange Zeit nur Vorortsiedlungen, große Industrieanlagen und einen Verkehrsflughafen. Erst in den letzten 20 Jahren hat sich die Kommune mit dem Neubauquartier ZAC le Morinais ein eigenes Zentrum errichtet. Auf 180 ha Fläche sind unter anderem 3200 Wohnungen sowie 60 000 m2 Büros, Läden und öffentliche Einrichtungen entstanden.

Die Auferstehungskirche von Álvaro Siza steht an einem künstlichen Wasserbecken im Zentrum dieses Viertels. Auf drei Seiten grenzen 4- bis 5-geschossige Wohnblocks an das nur 400 m2 große Baugrundstück. Auf die etwas kuriose städtebauliche Situation reagierte der Architekt mit einem skulpturalen, weitgehend geschlossenen Baukörper aus Weißbeton, dessen bescheidener Haupteingang sich zu einem Vorplatz mit frei stehendem Campanile öffnet.