Dem Terminus »Hochhaus« haftet oft ein leicht negativer Beiklang an, assoziiert man doch gerne die gleichförmigen Wohnblocks aus den 1960er- und 1970er-Jahren damit. Doch der neuere Begriff »Wohnturm« hört sich schon viel attraktiver an. Und so wie die Benennung ändert sich auch die Akzeptanz des Wohnens in der Höhe. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Bulwiengesa können sich 45,5 % der Deutschen vorstellen, in einem Hochhaus zu wohnen.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass nur eine geringe Zahl diese Wohnform wählt. Familien mit Kindern sind in den neuen, gläsernen Wohntürmen selten zu finden. Dafür ist der Anteil von Singles und Doppelverdienern mit hohem Einkommen groß. Sie sind in der Lage, die teuren Preise für die meist im Luxussegment angesiedelten Wohnungen zu bezahlen.

Denn in die Höhe zu bauen ist nicht billig. Der Gedanke, die Wohnungsnot zu lindern, indem man auf wenig Grundfläche viel Wohnfläche übereinander stapelt, geht in Deutschland nicht auf. Die aufwendige Gründung und teure Liftanlagen in Kombination mit den hierzulande geltenden strengen Sicherheits- und Brandschutzvorschriften treiben mit der Anzahl der Geschosse auch die Preise in die Höhe. Im Verhältnis dazu sind die Grundstückskosten in den meisten Lagen gering und das Bauen in der Fläche damit günstiger.