Kunst gehört zur Aufbewahrung für gewöhnlich in den Keller. Nicht so in der Layered Gallery im Londoner Stadtteil Fitzrovia. Mit dem subtilen Erweiterungsbau eines georgianischen Reihenhauses aus dem 18. Jahrhundert holt Studio Gianni Botsford Architects das Depot eines privaten Sammlers ans Licht und lässt die Lagerung von Kunst selbst zum Kunstwerk werden. Über fünf Jahre hat das Vorhaben insgesamt gedauert – mit dem Ziel, eine geschlossene, gartenähnliche Innenhofstruktur auf der Rückseite der Bestandsarchitektur zu schaffen.

Gianni Botsford entwarf den Anbau als filigranes, monochromes Gerüst, welches die Beziehung zwischen Innen- und Außenräumen betont und als Sequenz von Rahmen einen überlagerten Effekt erzeugt. Das äußere Rahmengerüst ist mit nur zwei tragenden Stahlprofilen von 120 x 12 mm Stärke einziges strukturelles Element und aus Cortenstahl gefertigt, die dahinterliegende Ebene eine Fensterfront mit schmalen Rahmenprofilen aus demselben Material. Die Schichtwirkung zieht sich bis ins Innere, zum einen in Form rotbrauner Jalousien, welche die Kunst­werke vor zu großem Lichteinfall schützen, zum anderen mittels Cortenstahl-­Gitterpaneelen auf Schienen, die zum Sichten und Sortieren der Sammlung in dem nur 1,5 m tiefen Raum verwendet werden. (Eva Steidl)